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Restabfallbehandlungsanlage (RABA) Südwestthüringen

Kontakt

Zweckverband für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt)
Am Schießstand 15
98544 Zella-Mehlis
T 03682 4788-0
F 03682 4788-199
E zast(at)zast.info

Öffnungszeiten RABA Südwestthüringen

Montag - Freitag: 7:00 - 16:30 Uhr

Jeden 1. Samstag im Monat von 9 - 12 Uhr nur für private Anlieferer. Fällt dieser Samstag auf einen Feiertag, verschiebt sich der Öffnungs­tag auf den darauffolgenden Samstag.

Anfahrt

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Kartendaten © 2022 GeoBasis-DE/BKG (© 2009), Google

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Dokumente

Mehr Informationen zur RABA Südwestthüringen

Nach den Zielvorgaben des 1996 in Kraft getretenen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) in Verbindung mit dem Thüringer Abfallwirtschafts- und Altlastengesetz (ThAbfAG) und dem Landesabfallwirtschaftsplan Thüringen - Teilplan Siedlungsabfälle (LAWPTPSi1) ist von den entsorgungspflichtigen Körperschaften nach Ausschöpfung der Maßnahmen zur Abfallvermeidung und -verwertung die umweltverträgliche Beseitigung der nicht vermeidbaren oder verwertbaren Abfälle zu sichern. Insbesondere werden von der Verordnung über die umweltverträgliche Ablagerung von Siedlungsabfällen (AbfAblV) neue Rahmenbedingungen hinsichtlich einer zukünftigen Abfallentsorgung definiert. Mit dieser Verordnung ist eine Ablagerung von Abfällen auf Deponien ohne vorherige Behandlung nicht mehr möglich. Diese Behandlungspflicht ist seit dem 1. Juni 2005 verbindlich. Demzufolge stehen die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger in der Pflicht, die entsprechenden Behandlungskapazitäten vorzuhalten.

Dem Zweckverband für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt) wurde von seinen Verbandsmitgliedern die Aufgabe übertragen, die langfristige und gesetzeskonforme Entsorgung der im räumlichen Wirkungskreis anfallenden Siedlungsabfälle und Abfälle, die wie Siedlungsabfälle entsorgt werden können und vor einer Ablagerung behandelt werden müssen, zu übernehmen und damit die Entsorgungssicherheit der mehr als 500.000 Einwohner sowie der Wirtschaft in der Region Südwestthüringen sicherzustellen.

Die Verbandsmitglieder des ZASt haben sich im März 2003 für den Bau einer thermischen Restabfallbehandlungsanlage (RABA) an einem zentralen Standort entschieden. Die Kriterien dafür waren umfangreiche vorbereitende Untersuchungen sowohl zur technischen Konzeption als auch zum Standort sowie ein Verfahrensvergleich im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung.

Die RABA Südwestthüringen am Standort Zella-Mehlis wurde 2007 nach zwei Jahren Bauzeit in Betrieb genommen.

Grundfließbild der Restabfallbehandlungsanlage Südwestthüringen
Grundfließbild der Restabfallbehandlungsanlage Südwestthüringen

Die RABA Südwestthüringen ist für die thermische Behandlung von insgesamt ca. 160.000 Mg Abfällen pro Jahr, bezogen auf einen Heizwert von 10 MJ/kg, ausgelegt. Das einlinige Anlagenkonzept beinhaltet die Verfahrenschritte:

  Versorgung der Anlage
Anlieferung über Waage, Zerkleinerung des Sperrmülls, Lagerung des Abfalls im Abfallbunker, Klärschlammlagerung, Lagerung der Einsatz- und Betriebsstoffe, Ballenpressanlage

  Thermische Behandlung
Rostfeuerung, Dampferzeuger

  Abgasreinigung
Quasitrockene Abgasreinigung bestehend aus den Komponenten SNCR, Sprühabsorber, Flugstromreaktor, Gewebefilter, Saugzuggebläse und Kaminanlage

  Energienutzung
Wasser-/Dampfkreislauf mit Entnahmekondensationsturbine zur Stromerzeugung und der Möglichkeit der Auskopplung von Strom und/oder Fernwärme

  Rückstandsentsorgung
Schlackelagerung, Lagerung der Rückstände aus der Abgasreinigung

RABA Südwestthüringen (Längsschnitt)

Alle angelieferten Abfälle und Betriebsstoffe werden zuerst mittels der Wiegeeinrichtung an der Werkseinfahrt verwogen. Je nach Abfall- oder Stoffart erfolgt danach die Entladung in der dafür vorgesehenen Einrichtung.
Die gerichtete Entnahme der Prozessluft aus dem Abfallbunker gewährleistet eine Unterdruckhaltung im Bunkerbereich, wodurch eine Geruchs- und Staubbelästigung beim Abkippen der Abfälle sowie der Austritt von Gerüchen ins Freie verhindert werden.
Das Kernstück der thermischen Behandlung ist eine vielfach erprobte Rostfeuerung, die ein flexibles Reagieren auf Veränderungen in der Abfallzusammensetzung erlaubt. Durch die Verbrennung wird eine weitestgehende Inertisierung von Schadstoffen in der Schlacke erreicht. Die Schlacke und unbrennbaren Abfallbestandteile fallen am Rostende in den Nassentschlacker und danach in den Schlackebunker. Von dort gelangen sie zur Deponierung oder Verwertung.
Die Abgase strömen durch den Dampferzeuger und geben ihre Wärme an diesen ab. Die erzeugte Energie wird zur Deckung des Stromeigenbedarfs und zur Beheizung der Anlage genutzt.
Außerdem kann eine Stromauskopplung in das Netz des regionalen Energieversorgers erfolgen. Weiterhin besteht mit der geplanten Turbinenkonzeption die Möglichkeit, Fernwärme auszukoppeln.
Die Abgasreinigung besteht aus mehreren hocheffizienten Reinigungsstufen, die in ihrem Zusammenwirken eine Reinigung der aus der Verbrennung zugeführten Abgase sicherstellt.
Mit der Abgasreinigung werden die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte der 17. Bundesimmisions­schutzverordnung sicher eingehalten, die am Kamin mit modernster Messtechnik gemessen und dokumentiert werden.

Basisdaten

Abfallentsorgungsmenge norm.160.000 t/a
Abfallentsorgungsmenge norm.21,58 t/h
Abfallentsorgungsmenge max.26,00 t/h
Abfallzusammensetzung
Hausmüll84.000 t/a
Sperrmüll25.000 t/a
Straßenkehricht4.000 t/a
Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle6.000 t/a
Produktionsspezifische Abfälle10.000 t/a
Baustellenabfälle15.000 t/a
Sortierreste6.000 t/a
Siedlungsschlämme10.000 t/a
Heizwertbereich6.500 - 16.000 kJ/kg
AbfallanlieferungMontag-Freitag
Abfallbunkervolumen4.400 t

Rostfeuerung mit Dampferzeuger

RosttypMARTIN RÜCKSCHUB®-Rost
DampferzeugerNaturumlaufkessel
Bruttowärmemenge60 MW
Dampfmenge71 t/h
Heißdampfdruck40 bar
Heißdampftemperatur380°C
Abgastemperatur (Kesselende)200-240°C

Turbosatz

TypEntnahmekondensationsturbine
Stromauskopplung (max.)
Strom13,7 MW
Fernwärme0 MW
Fernwärmeauskopplung (max.)
Strom8,2 MW
Fernwärme30 MW

Abgasreinigung

VerfahrenQuasitrockene AGR
Abgasvolumen am Kamin124.500 Nm³/h tr.
Abgastemperatur am Kamin135°C

Reingasdaten

Schadstoff am Kamin [Einheit]TagesmittelHalbstundenmittel
Gesamtstaub [mg/m³]1030
HCI [mg/m³]1060
HF [mg/m³]14
SOx [mg/m³]50200
Hg [mg/m³]0,030,05
NOx [mg/m³]200400
C gesamt [mg/m³]1020
CO [mg/m³]50100
Mittelwert über die Probenahmezeit
Cd+Tl [mg/m³]0,05
Sb+As+Pb+Cr+Co+Cu+Mn+Ni+V+Sn [mg/m³]0,5
As+BAP+Cd+Co+Cr [mg/m³]0,05
PCDD/F [ng TE/m³]0,1