Projektstatus: Methanolsynthese

Aktueller Projektstand: 1. Teilgenehmigung erhalten

–>Veröffentlichung des Vorhabens am 06.03.2023

Der Zweckverband für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt) übernimmt die langfristige und gesetzeskonforme Entsorgung der im räumlichen Wirkungskreis anfallenden Siedlungsabfälle und Abfälle, die wie Siedlungsabfälle entsorgt werden können und vor einer Ablagerung behandelt werden müssen.

Hierzu betreibt der ZASt eine thermische Restabfallbehandlungsanlage und produziert in Folge Wärme sowie Strom, was entsprechend in das jeweilige Verteilnetz eingespeist wird. Jedoch ist die zukünftige Erlössituation durch den Verkauf des Stromes aufgrund fallender Preise nachteilig.

Ziel des Vorhabens ist es, die erzeugte elektrische Energie einer höheren Verwertung als der reinen Vermarktung auf dem Strommarkt zuzuführen. Dazu wird der Strom unter Verwendung des am Standort anfallenden Kohlenstoffdioxids aus dem Rauchgas zu Methanol umgewandelt.

Die neue, von der Arbeitsgemeinschaft Steag New Energy Services und Born-Ermel Ingenieure geplante Anlage besteht unter anderem aus einer Elektrolyseeinheit, einem Methanol-Katalysator, sowie einer Aminwäsche. Die Innovation des Vorhabens besteht in der erstmaligen Verschaltung der Anlagenteile an einer thermischen Abfallverbrennungsanlage (TAB) unter Berücksichtigung der Methanolproduktion einer strommarktgeführten Betriebsweise im Dauerbetrieb der TAB.

Hierfür werden die Komponenten großtechnisch derart flexibilisiert, dass auf die schwankenden Bedingungen des Strommarktes in Form von Einspeisung bzw. Abnahme reagiert werden kann.

Ergebnis ist die Erzeugung von Methanol aus den erneuerbaren und fossilen Abfällen der Restabfallbehandlungsanlage für den bedarfsgerechten Nutzen der Sektoren Transport- und Wärmeenergie, Chemie (Sektorkopplung) sowie die wegweisende Dienstleistung für den Primärenergieregelmarkt im einzigartigen Zusammenwirken der neuen und alten Anlagenteile.

Bei hohen Vermarktungspreisen des produzierten Stromes kann jederzeit eine Einspeisung in das Netz erfolgen, sodass insgesamt die Ertragsflexibilität des Standortes erhöht wird. Gleichzeitig können durch das geplante Projekt verschiedene Umweltschutzwirkungen realisiert werden. So werden mit dem Vorhaben im Luftkurort des Thüringer Waldes umweltpolitisch in der Region die CO2-Emissionen um 10.000 Tonnen pro Jahr reduziert.